Was Friseure und Antivirenhersteller gemeinsam haben

Heute beim Friseur: Er hält die Haare zwischen den Fingern und fragt: "Ist die Länge ok?" - "Nein, bitte noch kürzer.". Am Ende waren die Haare wieder mal nicht kurz genug, aber ich hatte auch keine Lust, mich weiter rumzustreiten.

Ich habe das Gefühl, daß Friseure dasselbe Problem haben wie Antivirenprogrammhersteller: Wenn sie ihren Job richtig ordentlich machen, verlieren sie Kunden weil diese zufrieden und glücklich sind; keine weitere Hilfe brauchen. Wenn die Computer durch das gekaufte AntivirenAntispamAntispywareprogramm wirklich sicher werden würden, hätten der Hersteller zwar kurzfristig sehr hohe Verkaufszahlen, aber würde nachdem alle das Programm hätten, nie mehr was verkaufen.

Friseure haben ein ähnliches Problem: Wenn sie zu kurz schneiden, kommt der Kunde erst in drei statt einem Monat wieder. Also lässt man die Haare doch etwas länger und reibt sich die Hände. Ob es Provisionen von der Haarschneidevereinigung gibt, wenn man einem Kunden von einer längeren Haartracht überzeugt hat? Fragen über Fragen.

Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr dorthin gehen. Genauso wie die Leute sich lieber ein vom Design her sichereres Betriebssystem anschaffen sollten, anstatt die Entwurfsfehler mit Applikationen zu flicken versuchen. Wobei man nicht vergessen sollte, den Kopf zu gebrauchen. Ohne den hilft auch kein Antiirgendwasprogramm, und mit braucht man es eigentlich auch nicht.

Written by Christian Weiske.

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