I wanted to attend the IndieWebCamp Nuremberg this month, just as I did last year. While browsing the page for information, under "Participating" I saw a link to the "Code of Conduct" that one has to adhere to when attending the event.
There has been much talk about CoCs in the last years, and I generally try to ignore such things as much as possible, just like CLAs and NDAs. But now it was that I should forced to follow one, and asked some questions about it in IRC.
My understanding of rules in societies is that there are two levels:
If you break the law, police will come and arrest or fine you.
If you do not follow good sense, people will yell at and/or avoid you.
So, why do we need a third level? A "Code of Conduct", which also could be called "house rules"?
If you add a Code of Conduct, you think that level 1 (law) does not help and level 2 (good sense) is not available/adhered to.
In the IRC discussion, Rosemary Orchard gave a couple of reasons for a CoC:
Reason 1, "people feel safe", follows the same reasoning that states follow when flooding public spaces with video surveillance.
But just feeling safe does not actually make you safe. Video cameras do not make your life more safe, neither does a Code of Conduct.
I'd have put this under "good sense", but that's obviously not enough.
The premise is that banning someone based on some written text is easier than referring to some nebulous common sense.
I did realize that in the end, every Code of Conduct only exists to achieve one goal: Make it easy to ban people from some space, be it an online community or a conference.
This seems to be an easy argument: Because of diverse social backgrounds, members of an international community cannot assume that other members share the same common and good sense.
If you follow this reasoning, then the rules written down in a Code of Conduct have to be very clear, so that people with different backgrounds can understand them without ambiguities.
And this is where it all breaks: Instead of clear and unequivocal rules, the IndieWebCamp Code of Conduct (and probably all others, too) is full of soft words that can be bent in every direction:
Respectful behavior
- Be considerate, kind, constructive, and helpful.
- Avoid demeaning, discriminatory, harassing, hateful, or physically threatening behavior, speech, and imagery.
If the organizers determine that an event participant is behaving disrespectfully, the organizers may take any action they deem appropriate, up to and including expulsion and exclusion from the event without warning or refund.
So what actually is "demeaning"? It's a very soft word that has no singular definition, and will mean totally different things depending on your background.
The same applies to "discriminatory" and "harassing". Almost every joke discriminates some group, be it guests in a restaurant (German: Ober-Witze), types of animals or groups of people that are on the losing side of a joke.
The Wikipedia definition of harassment refers to common sense, which we can't rely on because of reason #4:
It is commonly understood as behavior that [...] embarrasses a person
IndieWebCamps have hacking days where people code together. Now when I point out some stupid bug in someone else's code, this might embarrass the person who wrote it.
This already covers the Code of Conduct's definition of "disrespectfully", and bam, I'm kicked from the conference.
Together with reason #2 ("somebody will care") this will eventually lead to overreaction: When someone complains based on the CoC, the organizers will know that people expect them to do something, because they themselves put their conference under the Code of Conduct. Common sense will be less likely to be applied in such situations.
A Code of Conduct is a set of rules to ban people.
It is needed because people have so diverse backgrounds that no common sense exists.
People with different backgrounds understand the rules differently, because they are soft instead of explicit.
I will not attend the IndieWebCamp this year.
Other people can express the issues better than I:
Bad things happen because of CoCs:
Einer von mir gern gehörten Podcasts ist Logbuch Netzpolitik und ich finde den Inhalt so wichtig, daß ich gerne eine Niederschrift (Transkript) der Gespräche hätte - das erhöht die Findbarkeit mit Suchmaschinen enorm.
2015 machte ich schon mal einen Versuch, einzelne Folgen per Crowdsourcing über einen inzwischen nicht mehr verfügbaren Webdienst zu transkribieren, allerdings fanden sich nicht genug Leute - es wurde nicht mal eine Folge fertig.
Das Thema ließ mich nicht los, und vor zwei Monaten beschäftigte ich mich wieder mal damit. Schnell war klar, daß ich es diesmal mit technischer Unterstützung angehen wollte, da Spracherkennung ja inzwischen verbreitet ist.
Zur Texterkennung probierte ich Google Cloud Speech für 0.6ct pro Minute, was allerdings kein Problem war, weil man beim initialen Anmelden 300US$ Guthaben bekommt.
Ich schaute mir einige Tools an (transcribe_audio, podcast-transcriber, transcribe-podcast) und bastelte mir dann ein eigenes Script.
Die LNP-Folgen liegen als .opus-Datei vor, und Google Cloud Speech unterstützt laut Dokumentation dieses Format .. allerdings klappte es bei 4 Versuchen nicht. Der Support meinte, die Opus-Unterstützung ist noch experimentell.
Ich konvertierte die 25MiB .opus-Datei in eine 500MiB .flac-Datei (mono!) und lud diese hoch. Einige Stunden später hatte ich eine JSON-Datei mit Wörtern und deren zeitlicher Position. Ein Beispiel:
Es gibt mehrere Probleme:
Insgesamt war das ganze aber immer noch besser als alles selbst tippen zu müssen. "Nur" korrigieren :)
Das manuelle Aufteilen der Sätze auf verschiedene Sprecher wollte ich auch nicht machen. Auf meiner Suche fand ich spokendata.com, die zwar kein Deutsch unterstützen, dafür aber eine ziemlich brauchbare Sprechererkennung ("Diarization") haben (und das kostenlos!).
Man kann ihnen im Webinterface die URL zur .opus-Datei hinwerfen und bekommt eine Stunde später eine Mail, daß die XML-Datei fertig ist.
Zwar wurden bei der LNP-Folge 232 (die 2 Sprecher hat) insgesamt 38 Sprecher erkant, allerdings konnte ich das mit dem Transkriptionsprogramm transcriber ziemlich schnell auf 2 reduzieren. Man kann dort Sprecher komplett ersetzen.
0.47
2.05
A
2.55
3.44
F
3.77
8.68
H
...
]]>
Jetzt hatte ich den Text in der .json-Datei von Google, und die Sprechersegmentierung in der XML-Datei. Als Entwickler bastelte ich mir ein kleines Script, welches die beiden kombiniert.
Die besten Ergebnisse bekam ich bei der Nutzung der Wortendezeiten.
Auf meinem Laptop läuft aus Angst-vor-dem-Update-Gründen noch Ubuntu 14.04, und dort gibt es ein nutzbares Audiotranskriptionsprogramm: transcriber. Es ist ziemlich alt (TCL/TK!), aber doch brauchbar.
Nach der Konvertierung der Audiodatei in .wav und dem Schreiben eines Konvertierungsscripts von dem segmentierten XML in das von transcriber unterstützte .trs-Format konnte ich endlich anfangen.
Zwischendurch merkte ich, daß transcriber noch Leerstellen einfügt wenn die aufeinanderfolgenden Segmente zeitlich nicht auf die Millisekunde passen. Weiter gab es durch die Sprecherreduzierung viele aufeinanderfolgende Segmente, die denselben Sprecher hatten. Um das nicht alles manuell im Programm beheben zu müssen baute ich noch ein Script, was .trs-Dateien kompakt macht.
LNP Folge 232 war 1h17m lang, und ich brauchte für die reine Korrektur des kompakten Transcripts um die 3h, ein Verhältnis von etwa 2:1.
Zum Schluss soll das ganze noch ins Netz, also brauchte ich das ganze als .html-Datei.. Ja, wieder ein Script, aber diesmal kein PHP sondern XSL: trs2html.xsl.
Im HTML wird ein Audioplayer eingebunden, und man kann per Abspielknopf vor jedem Satz zu exakt dieser Stelle im Podcast springen!
Das Ergebnis könnt ihr hier sehen:
Transkript von Logbuch Netzpolitik #232: Der böse Kleber aus Deutschland.
Bei meiner Recherche bin ich auf einige interessante Blogposts, Dienste und Tools gestoßen. Hier unkommentiert die Linkliste:
Liebe Mitbürger,
schaut euch bitte mal die ZDF-Sendung "Die Anstalt" vom 04.04.2017 an.
Danach schaut euch das Faktencheck-PDF zur Sendung an.
Wenn man sich ansieht, was die letzten 20 Jahre bei der Rente, den Abgasnormen, der Autobahnprivatisierung und generell mit dem Demokratieverständnis von Politikern und Beamten in den Ministerien passiert ist - dann kann ich alle die verstehen, die Trump und die AfD wählen um das ganze System brennen zu sehen.
Bitte wählt aber nicht die AfD, sondern eine nicht-rechtsradikale Kleinpartei.
To: support@avm.de Subject: AVM-Router / GPL / Cybits Date: Sun, 26 Jun 2011 08:30:56 +0200 X-Mailer: Claws Mail 3.7.6 (GTK+ 2.22.0; x86_64-pc-linux-gnu) ]]>Guten Tag,
Ich benutze seit ca. 10 Jahren ISDN-Karten von AVM und bin nach vielen "Irrwegen" vor einigen Monaten stolzer Besitzer einer Fritzbox 3370 geworden. Ich meine stolz ernst, denn die Qualität der Benutzeroberfläche hat mich wirklich in Erstaunen versetzt. Verglichen mit der Fritzbox sind die anderen Routerhersteller mit ihren Routern von AVM-Qualität entfernt.
Heut las ich jedoch den Blogeintrag von Harald Welte über ihren Kampf gegen Cybits und die GPL. Der Eintrag verweist auch auf [2].
Ich finde das Verhalten von AVM schändlich und komplett gegen die Grundsätze der GPL gerichtet, und werde es nicht tolerieren. In Zukunft kommen - trotz ihrer Qualität - keine AVM-Produkte mehr in mein Haus.
--
Regards/Mit freundlichen Grüßen
Christian Weiske
Auch lesenswert: AVM trying to spread FUD about the Cybits case .
Subject: Autoresponder: AVM-Router / GPL / Cybits Date: Sun, 26 Jun 2011 08:43:59 +0200 ]]>Um Ihre Supportanfragen möglichst kurzfristig beantworten zu können , stellt Ihnen AVM im Internet ein Formular zur Eröffnung Ihrer Supportcalls zur Verfügung. Bitte stellen Sie Ihre Supportanfrage unter http://www.avm.de/support . Wir bitten um Verständnis, dass wir Ihre Anfrage über support@avm.de nicht mehr entgegen nehmen konnten. Diese Antwort wurde automatisch generiert.
Oh AVM, vielen Dank für den Verzicht auf einfache Supportwege.
Nachdem die support-Adresse nicht verfügbar war, habe ich einfach presse@ genommen:
To: presse@avm.de Subject: Fw: AVM-Router / GPL / Cybits Date: Sun, 26 Jun 2011 09:17:11 +0200 ]]>Guten Tag,
Da support@avm.de nicht erreichbar ist und die Supportmaske auf Ihrer Website keine Beschwerde-Kategorie hat, hier meine Mail:
Start weitergeleitete Nachricht: [...]
Diese E-Mail kam an, was das Verhältnis der Prioritäten von Support und Presse bei AVM sehr schön unterstreicht. Die Antwort kam einen Tag später.
Guten Tag Herr Weiske,
in der aktuellen Berichterstattung der IT-Presse (z.B. heise.de) wird die Behauptung aufgestellt, AVM würde Lizenzen des Linuxkernels verletzen. Mit dieser Mail möchten wir Sie über den aktuellen Stand informieren.
AVM engagiert sich schon seit langem im Open-Source- Bereich. Dazu gehört auch die aktive Kontaktaufnahme zu Autoren, um über Weiterentwicklungen oder Fehler zu informieren. Zu unserer Policy gehört auch die klare Trennung zwischen Open Source und unseren eigenen unabhängigen Programmierungen. Und natürlich veröffentlichen wir die Quellen, so wie es laut GNU-GPL vorgesehen ist. AVM ist ein aktives Mitglied bei der Weiterentwicklung im Open Source-Bereich und hält sich an die Lizenzbedingungen.
Mit der Behauptung einer vermeintlichen GPL-Verletzung soll AVM jetzt davon abgehalten werden, die Einhaltung von Wettbewerbs-, Marken- und Urheberrecht durchzusetzen. Denn die Einhaltung entsprechender Gesetze steht im Mittelpunkt eines aktuellen Verfahrens gegen die Firma Cybits AG, die mit ihrer Software Surfsitter DSL massiv in die FRITZ-Box eingreift.
Landgericht und Kammergericht Berlin haben 2010 vorläufig entschieden, dass die Cybits AG ihre Software Surfsitter DSL in Bezug auf die FRITZ!Box in vorliegender Form nicht mehr verbreiten darf. Wir begrüßen diese Urteile, denn sie schützen die Leistung der AVM-Entwicklung. Und sie schützen die Anwender vor dem Einsatz einer Software, welche in gravierendem Maß zu Fehlfunktionen führt, beispielsweise durch Entfernen des DSL-Zugangs, der Firewall und der Kindersicherung. Und das ohne den Anwender zu informieren. Cybits hat diese Urteile nicht anerkannt, so dass jetzt ein Hauptverfahren stattfindet .
Kunden, die eine FRITZ!Box gekauft haben, erwarten zu Recht, dass sie ein funktionierendes Produkt einsetzen können. Und dafür steht AVM als Hersteller ein. Wenn ein anderes Unternehmen gravierende Änderungen an der FRITZ!Box vornimmt, dann können wir das, auch im Sinne unserer Kunden, nicht hinnehmen. Wir gehen davon aus, dass diese Aspekte auch im Hauptverfahren berücksichtigt werden und solche Verstöße untersagt werden.
Freundliche Grüße aus Berlin
Levent YildizAVM GmbH
Vertrieb
To: info@avm.de Subject: Re: WG: Fw: AVM-Router / GPL / Cybits Date: Mon, 27 Jun 2011 18:41:57 +0200 ]]>Guten Tag Herr Yildiz,
[Zitat aus der AVM-Mail]
Das ist gut zu hören.Mit der Behauptung einer vermeintlichen GPL-Verletzung soll AVM jetzt davon abgehalten werden, die Einhaltung von Wettbewerbs-, Marken- und Urheberrecht durchzusetzen. Denn die Einhaltung entsprechender Gesetze steht im Mittelpunkt eines aktuellen Verfahrens gegen die Firma Cybits AG, die mit ihrer Software Surfsitter DSL massiv in die FRITZ-Box eingreift.
Nein, es geht darum, daß AVM verhindern will, daß unter GPLv2 stehende Software, die auf AVM-Routern läuft, verändert wird. Dies zu erlauben ist der Geist der GPL. Es geht nicht um die proprietäre Software von AVM, die zusätzlich zum Linuxsystem auf der Box installiert ist, weil die niemanden interessiert.
Es geht darum, daß AVM der Meinung ist, mir und allen anderen verbieten zu wollen, die GPL-Software auf den Fritzboxen anzupassen, und genau dies werde ich nicht akzeptieren. Ich habe die Box gekauft und miete sie nicht.
Und selbst wenn die Surfsitter-Software massiv eingreift: Who cares? Das Produkt wird nicht als FritzIrgendwas vertrieben.
Seit diesem 27.06. habe ich nichts mehr von AVM gehört.
Heute früh hatte ich einen Flyer von Katharina Landgraf, CDU (MDB) im Briefkasten. Erster Satz auf dem Flyer:
Meine Arbeit im Deutschen Bundestag dient vor allem ... ... der Sicherung unserer Grundrechte, insbesondere der Meinungsfreiheit
Ich erinnerte mich daran, dass die CDU komplett für die Einführung einer Internetzensurinfrastruktur (aka Kinderpornosperre) gestimmt hat. Wie passt das zusammen?
Ein kurzer Anruf im Büro von Frau Landgraf bestätigte mir, dass sie für die Internetzensur gestimmt hat. Das kann heißt also folgendes:
Beide Varianten sind sehr unschön. Ich will der Frau MDB nicht unterstellen, absichtlich zu lügen. Wahrscheinlich ist das Weltverständis der CDU einfach so veraltet, daß ihre Mitglieder die Tragweite ihrer Handlungen nicht mehr einschätzen können.
Als Alternative kann ich die Piraten nur wärmstens empfehlen.